Vernetzte Mobilität: Vom Auto zum fahrbaren Supercomputer

Sinfosy Blog - Mobilität und Vernetzung

Seit jeher lieben die Deutschen das Auto. Doch mit der Zeit ist aus dem klassischen Fortbewegungsmittel auf vier Rädern ein mobiles Rechenzentrum geworden.

Was würde Carl Benz staunen, wenn er es mit Dingen wie dem eCall-System oder autonomen Fahren zu tun bekäme. (Oder mit der immer strenger werdenden Abgasnorm.) Zugegeben, seit der Geburtsstunde des Autos hat die Mobilität auf vier Rädern einen Fortschritt gemacht, der sich kaum noch überblicken lässt. Von Sicherheit bis Entertainment wurde dabei nichts ausgelassen.

Mit der Umgebung vernetzt

Als die Amerikaner 1969 den Mond betraten, hatte ihr Computer für die Navigation eine Speicher-Kapazität von 36 Kilobyte. Fünfzig Jahre später fährt Familie Michel in die Sommerferien. Auf dem Weg verarbeitet ihr Auto milliardenfache Datenmengen. Denn es können E-Mails während der Fahrt per Spracheingabe verschickt, die Lieblingstitel von Spotify gestreamt und Stauinformationen in Echtzeit angezeigt werden. Das Auto ist vernetzt: Mit dem Fahrer, dem Internet und weiteren Objekten.

Der persönliche Assistent des Fahrers

Die bloße Navigation von A nach B ist dabei schon Schnee von gestern. Durch vielfältige Vernetzungsfunktionen unterstützt das Auto seine Insassen z.B. bei der Suche nach Restaurants oder Veranstaltungen. Alle Informationen werden interaktiv dargestellt. Das Internet der Dinge (IoT) wird es bald schon möglich machen, freie Parkplätze durch Schwarmintelligenz zu identifizieren. Dafür vernetzen sich die Sensoren des Parkassistenten mit denen anderer Fahrzeuge direkt über die Cloud. Zeitraubender Suchaufwand, der zudem das Klima schädigt, dürfte damit der Vergangenheit angehören.

Auf grüner Welle durch die Stadt

Was in den USA bereits erfolgreich funktioniert, will Audi nun auch nach Deutschland bringen. In den Staaten werden Fahrzeuge mit dem innovativen TTS-System ausgestattet: Autofahrer können im Cockpit sehen, bei welcher Geschwindigkeit sie die nächste Grünphase erwischen, ohne an der Ampel warten zu müssen. Ein entspanntes und vor allem effizienteres Reisen mit dem PKW wird in städtischen Räumen damit möglich. Das Time to Green genannte Prinzip ist in den USA bereits an über 5.000 Kreuzungen verfügbar. Carl Benz würde in der Tat aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen. Denn elektrisch gesteuerte Ampeln waren zu seiner Zeit eine wirklich seltene Attraktion auf der Straße.

Roads? Where we’re going we don’t need roads!

(Dr. Emmett Brown, Back to the Future II, 1989)